Bilder aus und um Aschaffenburg
  Morbides Wissen
 

Eine Kindsgeburt nach dem Tode ist sehr selten, denn mit dem Tod ersterben bald alle Lebensvorgänge. Zuerst erlöschen Atmung, Kreislauf und Nerventätigkeit. Die Muskulatur kann noch nach Stunden reagieren, am längsten die Pupille. Die Muskulatur des schwangeren Uterus bleibt ebenfalls noch längere Zeit erregbar. Deshalb kann die Frucht auch nach dem Tod ausgestoßen werden, sofern die Geburtswege bereits eröffnet waren. Wehen treten nach dem Tod jedoch nur dann auf, wenn sie noch vor dem Tode begonnen haben. Ein Arzt, der sich mit postmortaler Wehentätigkeit befaßte, stellte in einem extremen Fall noch 24 Stunden nach dem Tod Wehen fest.
Dieser Vorgang darf jedoch nicht mit der sogenannten Sarggeburt verwechselt werden. Diese wird durch die Leichenfäulnis bewirkt, durch den Druck der Fäulnisgase in der Bauchhöhle kommt es zur Ausstoßung der Frucht.

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Essen kann auf ganz andere Weise lebensgefährlich sein, als Sie denken.
Der Bolustod tritt ein, wenn sich beim hastigen Essen ein großer Bissen in Schlund oder Kehlkopf so verklemmt, daß er nicht mehr herausbefördert werden kann - auch nicht durch starkes Husten. Die völlige Sperre der Atemwege verhindert das Husten. Der Bolustod erfolgt im Unterschied zum Ersticken blitzartig. Die Ursache ist ein Reflextod infolge Reizung der empfindlichen Kehlkopf-Nervengeflechte durch den Fremdkörper. Es wurden schon große Fleischbrocken, halbe Bratwürste, Rollmöpse, Kartoffelstücke, Obst, Süßigkeiten, Zahnprotesen, Münzen, Knöpfe und Kinderspielzeug aller Art in den Luftwegen gefunden.
Es wird vermutet, daß der altgriechische Dichter Sophokles den Bolustod durch eine Weinbeere erlitten hat. Also seien Sie das nächste Mal beim Essen vorsichtig und befolgen Sie den Ratschlag ihrer Mutter, langsam essen und gut kauen.

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Die Totenstarre tritt durch Anhäufung von sauren Abbauprodukten in den Muskeln üblicherweise einige Stunden nach dem Tod ein. Sie beginnt in der Regel im Kopfbereich (Lider 1-2 h, Kaumuskeln 2-4 h) und an den kleinen Gelenken, schreitet dann weiter fort, um sich nach 48-96 h in der gleichen Reihenfolge wieder zu lösen. Am stärksten ist sie nach 6-18 h ausgeprägt. Bei Tod durch elektrischen Strom tritt die Totenstarre schneller ein, da sich die Muskeln durch den Strom zusammenziehen.
Die kataleptische Totenstarre dagegen tritt nur selten auf. Dabei wird durch die blitzartig eintretende Starre der Skelettmuskulatur diejenige Haltung fixiert, die der Verstorbene im Augenblick seines Todes innegehabt hat. Eine der Ursachen der kataleptischen Starre ist die Verletzung des Stammhirns, wie sie z.B. durch Zerstörung größerer Teile des Gehirns durch einen Schädeldurchschuß bewirkt werden kann. Sie soll des öfteren im Krieg an gefallenen Soldaten beobachtet worden sein.

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Schwefelwasserstoff mit der chemischen Formel H2S ist ein farbloses, brennbares und sehr giftiges Gas, das als Abbauprodukt bei Fäulnis- und Stoffwechselvorgängen entsteht. Der typische Geruch von faulen Eiern entsteht durch eben dieses Gas. In höherer Konzentration riecht es süßlich, bei weiterer Konzentrationssteigerung wird es geruchlos. H2S bewirkt Hornhautreizung, Schädigung der Atemwegsschleimhäute und des Nervensystems. Bei 200 ppm (1 ppm=1 Teil pro Million Teile) treten nach 2-5 Min. brennende Schmerzen auf Schleimhäuten und in den Augen auf.
Die besondere Gefährlichkeit von Schwefelwasserstoff besteht jedoch darin, daß er in hoher Konzentration (ab 1400 ppm) bereits nach 1-2 Atemzügen zu schlagartiger Bewußtlosigkeit und zum zum Tod durch Atemlähmung und Kreislaufversagen führt.

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Die Funktionsfähigkeit des Gehirns kann durch ein Elektroenzephalogramm (EEG) festgestellt werden, d.h. es werden jene elektrischen Wellen aufgezeichnet, die ein lebendiges, in Funktion befindliches Gehirn aussendet. Diese Wellen werden gewöhnlich mit chlorierten Silberelektroden von verschiedenen Gegenden des Kopfes aufgefangen. Solange ein Gehirn Wellen aussendet, ist es als lebend zu bezeichnen. Zeigt der Schirm des Elektroenzephalographen aber keine Wellen mehr, tritt eine sogenannte elektrische Stille , auch isoelektrisches Enzephalogramm oder Null-Linien-EEG genannt, ein. Die Linie, die die elektrische Stille anzeigt, muß absolut gerade verlaufen. Weist sie auch nur leichte Abweichungen von der Geraden ab, so liegt ein flaches EEG vor, das noch ein Lebenszeichen darstellen könnte.

 
 
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